Wiarda wundert sich_8_Kreutz-Gers, Schuette, Rosenthal

Shownotes

DREI UNICHEFS, eine Kanzlerin und der Generalsekretär der Volkswagenstiftung haben sich zusammengetan, um ein gemeinsames Thesenpapier zur "Reformbedürftigkeit universitärer Beschäftigungsstrukturen" zu schreiben. Ist das ein Abwehrversuch, damit sich angesichts von "#IchbinHanna" und WissZeitVG-Debatte nicht zu viel ändert? Oder Ausdruck des Bewusstseins, dass an den deutschen Hochschulen tatsächlich vieles nicht so bleiben kann, wie es ist?

"Mit der Veröffentlichung dieses Thesenpapiers möchte die VolkswagenStiftung die Debatte um das Wissenschaftszeitvertragsgesetz in neue, weiterführende Bahnen lenken", steht bereits im Vorwort. Und ganz am Ende heißt es: "Angesichts der demografischen Entwicklung, eines sich wandelnden Arbeitsmarktes und nicht zuletzt angesichts des zunehmenden Wunsches nach einer ausgeglichenen Work-Life Balance" müsse sich das universitäre System verändern.

Aber was bedeutet das konkret? Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der Universität Mainz, sagt im Podcast, dass eine Gesetzesreform für sich genommen das Problem bei den Perspektiven und der Planbarkeit wissenschaftlicher Karrieren nicht lösen werde. "Wir richten den Blick (an den Universitäten) also nach innen, auf die eigene Reformbedürftigkeit."

Walter Rosenthal, gerade neu gewählter Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und langjähriger Präsident der Universität Jena, sagt, die Universitäten müssten künftig "anders mit zeitlich befristeten Stellen umgehen", "neue Kategorien" und "Verlässlichkeit und Transparenz" schaffen. "Und in einzelnen Fällen wird es hier und da auch mehr Dauerstellen geben, aber sicher nicht flächendeckend", was sich schon aus der Finanzierung der Universitäten ergebe.

Es gebe "eine gewisse Trägheit im System", sich so zu verändern, sagt Stiftungs-Generalsekretär Georg Schütte. Es brauche ein "Zusammenspiel von Eigendynamik in den Hochschulen, die ja auch zu Recht autonom handeln können und sollen". Aber auch die Gesetzgeber und Wissenschaftsförderer müssten handeln.

Tatsächlich ist im Papier und auch im Podcast viel von Transparenz und attraktiven Beschäftigungsbedingungen die Rede. Hierarchische Strukturen werden als Modernisierungshemmnis bezeichnet, attraktive Qualifizierungsphasen und Vertragslaufzeiten angemahnt – und Dauerstellen ein "Element der universitären Zukunftsfähigkeit" genannt. Gleichzeitig plädieren die Autoren aber dafür, den Betroffenen selbst die Entscheidung zu überlassen, ob sie sich auf die (nach Meinung meiner Gesprächspartner immer mit einer wissenschaftlichen Karriere verbundenen) Unsicherheit einlassen wollen.

Wie das alles zusammenpasst und warum die Universitäten nach Meinung meiner drei Gäste bereits auf einem guten Weg sind: Eine neue Folge von "Wiarda wundert sich" über universitäre Transformationsprozesse mit Waltraud Kreutz-Gers, Walter Rosenthal und Georg Krausch. Die weiteren Autoren des Papiers waren die Präsidenten der Universität Mainz und Frankfurt am Main, Georg Krausch und Enrico Schleiff.

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