Wiarda wundert sich_4_Kaepplinger

Shownotes

ES IST EIN PARADOX, das für Bernd Käpplinger zum Arbeitsalltag gehört: Weiterbildung ist immer und überall, und trotzdem spielt sie in bildungspolitischen Debatten kaum eine Rolle. Und in der Wahrnehmung vieler Leute ebenso wenig.

Wenn man auf der Straße herumfrage, wer in den vergangenen zwölf Monaten eine Weiterbildung absolviert habe, dann antworteten die meisten Menschen erstmal mit "Nein", sagt Käpplinger, Professor für Weiterbildung an der Universität Gießen. Wenn man sich aber erkundige, ob sie einen Koch- oder Yogakurs gemacht oder eine neue Sprache gelernt hätten, laute bei vielen die Antwort: "Ja, klar."

Im internationalen Vergleich falle die Vielfalt der Weiterbildungsangebote in Deutschland auf, "aber auch ihre Unübersichtlichkeit", sagt Käpplinger und fordert mehr Beratung – auch direkt vor Ort, zum Beispiel auch in Fußgängerzonen.

Der Erziehungswissenschaftler spricht über die soziale Kluft in der Weiterbildung und wie man sie überwinden kann. Er spricht über die wachsende Lust der Älteren, dazulernen – aber auch über die Bremsspuren, die die Corona-Pandemie in der Weiterbildung hinterlassen hat.

Energiekrise und Inflationsdruck verringerten die ohnehin nachlassende Bereitschaft von Menschen noch weiter, für Bildungsinhalte zu zahlen – zumal es doch auf YouTube oder anderswo so vieles kostenlos gebe. "Das ist ein enormes Problem, das auf die Bildungseinrichtungen nicht zurollt, sondern längst da ist. Einige stehen da vor der Existenzfrage."

Was ist von der Nationalen Weiterbildungsstrategie zu halten? Was müsste sie beinhalten, um ihren Namen wirklich zu verdienen? Und: Warum macht die Digitalisierung auch in der Weiterbildung nicht alles neu und besser? Antworten gibt es in dieser neuen Folge des Podcasts "Wiarda wundert sich".

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