Wiarda wundert sich_14_Meyer-Guckel-Schuette
Shownotes
"WIR BRAUCHEN EIN WISSENSCHAFTSSYSTEM, das ein breites Spektrum an Themen analysieren, verstehen und modellieren kann, das Optionen aufzeigen und Lösungen erarbeiten kann", postulieren Georg Schütte und Volker Meyer-Guckel in ihrem "Discussion Paper", das seit seiner Veröffentlichung genau das erreicht hat, was die beiden laut seinem Untertitel im Sinn hatten: "Neue Impulse" setzen für die wissenschaftspolitische Debatte.
Denn wenn Schütte, der frühere BMBF-Staatssekretär und jetzige Chef der Volkswagen-Stiftung, und Meyer-Guckel, der Generalsekretär des Stifterverbandes, ein Wissenschaftssystem fordern, "das für das Unvorhergesehene gewappnet ist", "das Orientierung bietet in einer Zeit kontinuierlicher Veränderung" und "die besten Köpfe in Forschung, Lehre und Studium anzieht", dann klingt das für viele erstmal wohlfeil, denn das wollen alle. Aber wie erreichen? Was neu machen, was weglassen? Und: Wie bezahlen?
Ja, das koste Geld, sagen die beiden. "Vielmehr noch erfordert es die Vision und den Mut zum Aufbruch, zum Umbau und zur Fokussierung."
In einer neuen Folge von "Wiarda wundert sich" kommen Schütte und Meyer-Guckel nicht darum herum, genauer zu sagen, von wem genau sie bislang diesen Mut zum Aufbruch vermissen, was sie meinen, wenn Sie schlagwortartig den Wechsel von der "Wettbewerbs- zur Wirkungslogik" vorschlagen – und ob unter dieser Prämisse vor allem die Exzellenzstrategie noch eine Zukunft hat.
Und sie sagen, warum sie glauben, mit ihrer Forderung nach einer Weiterentwicklung der Hochschulgovernance erfolgreicher zu sein als der Wissenschaftsrat, der sich genau an diesem Ziel vor einigen Jahren die Zähne ausgebissen hat.
Ein Gespräch über Optimismus, Lust auf Neues und die langen Linien der Wissenschaftspolitik einer Zeit, in der auch in Hochschulen und Wissenschaft allzu oft das Klein-Klein und die Sorgen der Gegenwart regieren.
Jürgen Handke
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