Wiarda wundert sich_11_Rabe

Shownotes

ER WAR über Jahre der dienstälteste Kultusminister Deutschlands, der bundespolitisch mächtigste dazu – und der erfolgreichste: Hamburgs SPD-Bildungssenator Ties Rabe, der Mitte Januar überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte. Wie geht es ihm jetzt? Was hat er als nächstes vor? Vor allem aber: Wie blickt er auf seine Amtszeit zurück? Worauf ist er stolz? Was ist ihm nicht gelungen? Und: Was sagt er zur Zukunft der Bildungspolitik in den Ländern und dem Bund, nachdem er sie nicht mehr mitgehalten kann?

Er habe "in vielen politischen Kreisen gehört, dass einzelne Kinder aufgrund ihres Elternhauses ja nicht so gut lernen können und deshalb doch eine Antwort sein müsse, dass man das Lernniveau etwas absenkt, um auch ihnen Chancen zu geben", sagt Rabe. "Das halte ich für grundfalsch. Ich glaube im Gegenteil, dass man Kindern einen großen Gefallen tut, wenn man in der Schule auf Leistung setzt."

Die Kultusministerkonferenz könne besser werden, sagt er, daran arbeite sie ja auch, aber wer die Abschaffung des Bildungsföderalismus fordere, könne auch darüber diskutieren, "ob es nicht klüger wäre, dass Deutschland umzieht und wir in einem ganz anderen Kontinent unser Land neu bauen, das vielleicht wärmer ist". Und wenn Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger mehr Mitsprache für den Bund in der Bildungspolitik einfordere, müsse er auf die deutlich kleineren Systeme Bundeswehr und Deutsche Bahn verweisen, so Rabe: Deren Reform sei dem Bund bisher "nicht in einer Weise gelungen, "dass alle sagen würden: Ja, die Bundesregierung, die kann es wirklich."

Ein Gespräch über wiederbelebte Hobbys, verschlungene Karrierewege, Rabes Kampf für mehr Bildungsgerechtigkeit und eine professionelle Schulsteuerung.

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